Literaturverwaltung

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Aktuelles – Analysen – Austausch zu Software und Services für die persönliche Literatur- und Wissensorganisation

Literaturverwaltung kompakt 7/2013 – erster Teil: Softwarenachrichten

Mehr Volltexte finden, noch schneller zitieren – Citavi 4.2 erschienen

Bereits zwei Wochen nach dem letzten, schon ewig zurückliegenden, sechsten Kompakt-Post des aktuellen Kalenderjahrs hat Swiss Academic Software ein zweites Update für Citavi 4 veröffentlicht. Zum Überblick an dieser Stelle die Neuerungen in der Zusammenfassung:

  • Berücksichtigung von mehr Quellen bei der Volltextsuche nach Journalartikeln
  • Schnelleres Arbeiten des Word Add-Ins
  • Unterstützung von LibreOffice 4 (nur Publikationsassistent)
  • Wiederherstellung der Option zum Scan einer TeX-Datei für die Erstellung einer BibTeX-Datei, welche auschließlich die tatsächlich zitierten Titel enthält.
  • Mit Chrome- und Firefox-Picker sind Kindle Highlights übernehmbar

Sie wurden zusammen mit einer Vielzahl von nicht minder wichtigen Fehlerkorrekturen implementiert, welche auf einer eigens eingerichteten Newsseite im Citavi-Kundenportal etwas genauer beschrieben sind. Mitte Oktober wurde dann explizit im Falle eines Umstiegs auf Windows 8.1 zu einem Update auf Citavi 4.2 geraten, da es bei der Vorgängerversion zu einem schweren Fehler bei der Öffnung von Projekten kommen kann.

Serendipity und mehr – Mendeley in neuester Version u.a. mit erweiterten Recommenderfeatures

Anfang Oktober wurde Mendeley Desktop 1.10 veröffentlicht. Zu den Neuerungen, vorgestellt in diesem Newspost im Produktblog, gehört neben einer neuen Option zur automatischen, zitierstilabhängigen Abkürzung von Journaltiteln insbesondere das Feature Related Search. Mit diesem kann man aus dem Desktopprogramm heraus ähnliche Artikel zu bestimmten, markierten Publikationen der eigenen Sammlung finden, empfohlene Publikationen (Nachweise wie bestenfalls Volltexte) direkt importieren und selbstverständlich davon abgeleitet wiederum Empfehlungen erhalten. (Als Anregung zum Thema Recommenderfunktionen und die Herangehensweise von Mendeley an das Thema, ist u.a. auch der Blogbeitrag Mendeley at ACM Recommender Systems 2013 von Mendeleys Senior Data Scientist Mark Levy interessant, der darin unter anderem seine Vortragsfolien bereitstellt.)

Darüber hinaus wurde Mitte November  Mendeleys kostenfreie  iOS-App in der Version 2.1.0 neu aufgelegt, verbunden mit dem Start eines Nutzervoting zur priorisierten Weiterentwicklung.  (Unmittelbar nach der Veröffentlichung der „New Mendeley for iPad and iPhone “ zum Septemberende hagelte es Kritik, insbesondere weil es keine offizielle Unterstützung für Android gibt, vgl. die Kommentare.) Außerdem hat Mendeley ein neues Resource Center als zentralen Anlaufpunkt für die Hilfe zur Selbsthilfe rund um die Mendeley-Produktfamilie aus der Taufe gehoben. Es scheint das ältere mit Google Sites erstellte Angebot abzulösen, welches jedoch seinen Sinn und Charme darin hat, dass unterschiedliche Zielgruppen (u.a. Bibliothekare als Mediatoren) angesprochen werden.

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Wozu braucht man Docear? Argumente aus der Entwicklerperspektive

In den letzten Monaten haben wir immer mal wieder kurz über Docear berichtet oder in diversen Zusammenhängen erwähnt – u.a. wurde Docear in der 3. Aktualisierung des populären Münchener Vergleichs von Literaturverwaltungsprogrammen mitberücksichtigt. Bisher kam es jedoch nicht dazu ein ausführliches Review zu einem der jüngeren – die Alpha Version ist bereits Ende 2011 erschienen –  möglichen Alternativen zu den etablierten Literaturverwaltungsprogrammen zu veröffentlichen. Die Software ist Open-Source, für Windows, Linux und Mac erhältlich, und verfolgt einen ganz eigenen Ansatz zur Literaturverwaltung, der sich deutlich von den Ansätzen anderer Produkte unterscheidet, insbesondere was die Benutzeroberfläche betrifft. Vor fast einem Monat hat das Docear-Team die stabile Version 1.0 veröffentlicht und es ist höchste Zeit für eine ausführliche Betrachtung und Diskussion der Software, nicht zuletzt im Hinblick auf eine etwaigige aktive Unterstützung von Nutzern durch Bibliotheken und andere Informationsdienstleister.  Zum Auftakt stellt Jöran Beel – einem der drei Entwickler von Docear – in einem Gastbeitrag das grundlegende Konzept und die wichtigsten Features vor. Das geschieht in direktem Vergleich bzw. in Abgrenzung von den Konkurrenten, interessant vor allem die geäußerte Vorstellung der verschiedenen Tool-Generationen.  (Vergleiche wurden vor in den letzten Wochen und Monaten  in mehreren Beiträgen im Produkt-Blog von Docear thematisiert, zuletzt in einer kleinen statistischen Studie zur Popularität diverser Tools anhand von Google Trends & Co.) Dabei geht er ebenso auf  Nachteile und Probleme des u.a. mit Hilfe von öffentlichen Fördergeldern an den Unis von Magdeburg und Berkeley sowie auf technischer Basis von Freeplane und JabRef betriebenen Softwareprojekts ein. Der Beitrag bietet an dieser Stelle die Möglichkeit von Docear genauer Kenntnis zu nehmen und natürlich über die Kommentarfunktion nachzufragen, eigene Testeindrücke wiederzugeben, kurzum: über Docear und seine (potentielle) Stellung im Literaturverwaltungsmarkt zu diskutieren. (Matti Stöhr)

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Literaturverwaltung kompakt 4/2013

1. Softwarenachrichten

Neues von colwiz – Partnerschaft mit der ACS und mehr

Bereits Ende März diesen Jahres verkündete das Oxforder wissenschaftliche soziale Netzwerk und Literaturverwaltungsplattform colwiz, eine Entwicklungspartnerschaft mit der American Chemical Society (ACS), welche auch ein direktes Investmentengagement einer der weltgrößten Wissenschaftsorganisationen beinhaltet. Unmittelbar danach öffnete sich colwiz der „global research community“ und machte damit die Nutzung außerhalb von Großbritannien und den USA möglich. Im dazugehörigen Blogbeitrag heißt es:

Anyone can simply go to www.colwiz.com, create a free account with 2GB storage, invite colleagues and start organising their individual and collaborative research. You no longer need to wait for an invitation or an activation code.

The initial feedback from our beta community helped us bring many new features and significantly improve colwiz. We introduced cloud storage for research data and file sharing; mobile application for iPhone, iPad and Android; and significantly improved reference management and research collaboration features. Our team worked hard to create a research environment which fosters collaboration and simplifies research and we are incredibly excited to be able to share it with you today.

Colwiz positioniert sich damit als eine ernstzunehmende Alternative zu etablierten Literaturverwaltungsprogrammen und vor allem zu genuinen Forschungsnetzwerkplattformen wie ResearchGate und Academia.edu, welche weniger elaborierte Literaturverwaltungsfunktionen anbieten. Von diesem Selbstbewusstsein zeugt etwa der von colwiz angebotene Softwarevergleich „Compare colwiz“ mit eben genannten Webangeboten sowie mit Mendeley, Zotero und EndNote. Wie viele Anbieter möchte colwiz Interessierte zum Wechsel vom Konkurrenz- zum eigenen Produkt motivieren und dies besonders einfach gestalten. So existiert etwa ein kurzes Video explizit zum Datenimport.

Nicht nur PDFs besser organisieren – Qiqqa v53 veröffentlicht

Ebenso bereits mehr als zwei Monate zurückliegend ist der Release der aktuellen Version v53 von Qiqqa. Diese beinhaltet neben einem Bugfix zur korrekten Zusammenarbeit mit MS Word 2013 unter anderem Verbesserungen im Umgang mit PDF-Volltexten. Bereits kurze Zeit später erschien im Forum der Website DonationCoder.com ein umfangreiches, positives Qiqqa-Review des Nutzers „IanB“. Von besonderer Bedeutung ist zudem, dass es nun endlich auch ein (na klar –  englisches) Handbuch zur Nutzung von Qiqqa gibt, offenbar keine Selbstverständlichkeit.

I, Librarian jetzt besser mit mobilen Endgeräten nutzbar

Etwas jüngeren Datums ist die Veröffentlichung der Version 2.10 von Martin Kucejs freiem  Literaturverwaltungsprogramm „I, Librarian“ Anfang April:

It brings a touch-firendly version for mobile devices. Several critical bugs in the search interface of Pubmed and Pubmed Central have been fixed. If you use these repositories upgrading to 2.10 is strongly recommended.

Die Features des eher weniger bekannten Programms mit Schwerpunkt auf das Volltextmanagement gibt es selbstverständlich in einem Überblick.

Docear – neue Versionen vom WordPlugin und PDF Inspector

Auch das OpenSource- Startup Docear aus Magdeburg und Berkeley wartet mit einigen frischen Neuerungen auf. Anfang Mai wurde der PDF-Inspector zur Extraktion von Publikationstiteln aus dem Volltext in der Version 1.01 veröffentlicht. Mitte Mai folgte dann Verbesserungen am Plugin Docear4Word mit der Version 1.1 und zwei neuen Features: dem “Docear->Docear4Word”-Button und einer „suppress author“/“author-only”- Option. Einen genaueren Einblick in Konzept und Funktionalitäten von Docear4Word und PDF Inspector sowie zum „Research Paper Recommender System“ von Docear bieten vor wenigen Tagen im Produktweblog veröffentlichte Preprint-Artikel, die für die ACM/IEEE Joint Conference on Digital Libraries (JCDL) 2013 in Indianapolis eingereicht wurden.

Bookends u.a. mit verbesserter CrossRef-Zusammenarbeit

Wenn man so sagen will: „Alles neu macht der Mai“ hieß es es auch beim Mac-genuinen Literaturverwaltungstool Bookends mit dem Release der Version 11.3.7. In dieser ging es vor allem Änderungen bei CrossRef und Google Scholar bzgl. des DOI-gestützten Datenimports nachzuvollziehen. Zudem sind vor allem be- bzw. erkannte Bugs bereinigt worden.

Papers2 for Mac Version 2.6 mit erweiterter CSL-Unterstützung

Fast genau einen Monat nach dem Release von Papers 2.5, der im letzten „Kompakt-Post“ Thema war, legt Mekentosj die Version 2.6 nach. Den Release Notes ist zu entnehmen , dass abgesehen von zahlreichen Bugfixes, die Citation Style Language (CSL) die Hauptmotivation für das Update war. Es wird nun eine (deaktivierbare) Option zum automatischen Download von CSL-Styles angeboten – unter der Ausweitung des Angebots nutzbarer Zitierstile, insbesondere von Journalen der Verlage Elsevier und Taylor & Francis. (Zur Erinnerung: Da die CSL-Bibliothek Open Source ist gilt das Faktum der Nutzbarkeit tausender Zitierstile per se für alle Programme, welche die CSL verwenden bzw. unterstützen. Das werden immer mehr.)

Zotero noch besser und flexibler nutzen – RTF/ODF-Scan und Zotero Reader

Für Zotero gibt es neue ThirdParty-Projekte:

Unter dem Motto „Bringing Zotero Citations to a Word Processor Near You“ wurde Anfang Mai das AddOn „RTF/ODF-Scan for Zotero“ aus der Taufe gehoben:

RTF/ODF-Scan for Zotero is an add-on for the Zotero reference manager software that allows users to insert citation markers into any document saved as .odt (e.g. by software such as google docs or Scrivener) and then convert those into active Zotero citations. It requires Zotero, LibreOffice and the Zotero LibreOffice plugin.

Sebastian Karcher alias „adamsmith“ ist neben Frank Bennet einer der beiden Köpfe hinter dem Projekt, welches er zudem in seinem Weblog „The Zoteroist“ illustriert mit vielen Screenshots genauer vorstellt.

Der Zotero Reader soll eine App zur (passiven) Nutzung des Literaturverwaltungstools vor allem aber nicht nur auf Android-Geräten werden. Es gibt bereits eine Webdemo und eine Videotour zum Produkt, für die Entwicklung werden in einem Fundraising-Aufruf Spenden gesammelt.

Zur Erinnerung: In der Zotero-Dokumentation werden die soweit bekannten die ThirdParty-Plugins und mobilen Tools überblicksartig gelistet.

EndNote X7 für Windows veröffentlicht

Thomson Reuters hat es bereits letzte Woche angekündigt, zu Beginn dieser Woche realisiert die Veröffentlichung von EndNote X7 für Windows. (Wann es für Mac die Version nachgezogen wird ist unklar). Die offizielle EndNote-Website bietet allerhand Informationen zur Funktionalität des Produkts an sich. Einen einfacheren und schnelleren Überblick zu den Neuerungen ist jedoch auf den Webseiten der Vertriebsfirma Adept Scientific aufzufinden. Dazu zählen: „PDF Importing, Cite in Microsoft PowerPoint (only available on Windows), Category Bibliography in Cite While You Write, New Reference Types, Customisable Display, Shared Group Indicator, Improved Quick Search, Background EndNoteSync, Dual Platform Usage“. (zur deutschsprachigen Seite) Ferner kann man sich beispielsweise anhand eines vom Produktsupport erstellten offiziellen Videos einen audiovisuellen Überblick zu EndNote X7 verschaffen sowie anhand eines „Comparison Flyers“ die Entwicklung von der Version X4 zur nun aktuellen nachvollziehen.

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„Mendelsevier“ – „Mendelete“ …? Erklärungen, Reaktionen, Konsequenzen in Sachen Mendeley und Elsevier

Die Gerüchte zu einer millionenschweren Übernahme des Desktop- und Webdienst kombinierenden Literaturverwaltungstools, wissenschaftlichen sozialen Netzwerks und gleichnamigen Londoner Startups Mendeley durch den Verlag Elsevier bzw. der Verlagsgruppe Reed Elsevier schwelten bereits einige Monate. Dies geschah nicht zuletzt in Verbindung mit der Nachricht des – inzwischen vor faktisch genau einem Monat vollzogenem – Abschaltens von Connotea  (vgl.  hierzu den Blogbeitrag „Unruhe auf dem Literaturverwaltungsmarkt – Connotea vor dem Aus“. – Achtung: der Datenexport ist nur noch bis zum 16. April möglich!)  So berichtete unter anderem die Autorin Ingrid Lundgren auf  TechCrunch am 17. Januar in einem – vor allem in den einschlägigen Sozialen Netzwerken, Twitter und Facebook – vielzitierten Beitrag über einen bevorstehenden Kauf. Einen Tag später nahm etwa Sean Takats, einem der Haupt-Entwickler von Zotero, die Nachricht zum Anlass, in seinem Weblog „The Quintessence of Ham“ bemerkenswerte persönliche Gedanken zur Ökonomie von Literaturverwaltung(ssoftware) zu veröffentlichen. Das Freemium-Geschäftsmodell von Mendeley ist seit jeher existent und wurde sukzessive durch das kostenpflichtige Team Plans und insbesondere mit dem Angebot der Institutional Edition in Kooperation mit der großen Bibliotheks- und Verlagssservice-Firma Swets ergänzt. Andere Anbieter bzw. Software, allen voran Thomson Reuters EndNote, ProQuests RefWorks, Papers (Springer) oder auch Newcomer wie Labtivas Readcube (u.a. Partnerschaften mit Nature und Wiley& Sons), agieren ähnlich organisationell eingebunden – zumeist waren und sind diese Tools im Vergleich zu Mendeley jedoch nicht grundsätzlich kostenfrei zu benutzen…

Vor wenigen Tagen nun, am 9. April, wurden die „rumours“ – manifestiert sowohl durch eine Pressemitteilung seitens Elsevier, aber vor allem durch Mendeley selbst zur offiziellen Wahrheit: „Team Mendeley is joining Elsevier; versehen mit dem Titelzusatz im Post des Mendeley-Weblogs: „Good things are about to happen!“ und mit einer vergleichsweise ausführlichen Stellungnahme zu den Motivationen und Hintergründen dieses Schrittes aus Sicht von Mendeley inkl. der Beschreibung bereits erfolgter Zusammenarbeit – etwa bzgl. des – seit 2011 nicht mehr existierenden – Social Bookmarking Dienstes 2collab. In Bewusstsein der bereits beschriebenen Gerüchte und die in der Tendenz mehrheitlich ablehnenden und besorgten Reaktionen, nicht zuletzt in Kenntnis des – vereinfacht formuliert – in der Wissenschaftswelt stark umstrittenen Rufes von Elsevier (Stichwort: Elsevier-Boykott) veröffentlichte Mendeley zudem umgehend eine Übersicht der aus ihrer Perspektive wichtigsten Fragen und Antworten zum Thema  und legt naturgemäß die Vorteile der Integration in den Verlagskonzern dar, vor allem in Beteuerung der Wahrung und Ausbau der eigenen Innovationskraft, Eigenständigkeit,  technischen Offenheit – Stichwort OpenAPI sowie der Berücksichtigung von Prinzipien des Open Access. Es wird in dem Statement  u.a. die grundsätzliche, auch zukünftige  in der „Earth Version“ bestehende kostenlose Nutzbarkeit von Mendeley bekräftigt, verbunden mit dem Geschenk der sofortigen Verdopplung des Speicherplatzes von 1 auf 2 GB. Außerdem werden bessere Interoperariblität zu den Elsevier-eigenen Datenbanken (SciVerse, Scopus, Science Direct etc.) und vor allem der faire Umgang mit den Nutzer- und Nutzungsdaten bekräftigt. („You still own your data and can delete it at any point in time.“)

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Citavi, EndNote und Mendeley unter der Lupe – Kompatibilität von Literaturverwaltungsprogrammen geprüft

Im aktuellen Heft von B.I.T-Online ist jüngst ein Artikel erschienen, der sich schwerpunktmäßig mit dem Datenverlust bei der Übertragung bibliographischer Daten zwischen Literaturverwaltungsprogrammen beschäftigt:

Bravo Roger, F., & Völker, N. (2012). Gemeinsame Datenbank statt Ordner-Chaos : Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes von Literaturverwaltungssoftware in der Verbundforschung. B.I.T.online, 15(5), 461–464. URL: http://www.b-i-t-online.de/heft/2012-05/nachrichtenbeitrag-roger.pdf

Der Volltext ist (leider) nur AbonnentInnen zugänglich, so dass das Heft bzw. der Artikel selbst zur vollständigen Lektüre noch in der Bibliothek auf mich wartet. Das offensichtlich ganz frisch gelaunchte Weblog http://bibliotheksding.wordpress.com (die Urheberin oder der Urheber bedient sich einem Pseudonym, es schreibt „picus“) hat jedoch in einem Post vom 25. Oktober das im Journalartikel verwendete Schaubild eines Import-Export-Vergleichs zwischen Citavi, EndNote und Mendeley veröffentlicht und paraphrasiert (?) das Fazit des Praxistests:

Der Praxistest zeigte, dass sowohl Citavi als auch EndNote und Mendeley die Anforderungen an ein kollaborativ nutzbares Literaturverwaltungsprogramm grundsätzlich erfüllen. In regional verteilten Forschergruppen kann jedoch nicht davon ausgegangen werden, dass alle Beteiligten ihre Literatur mit ein und derselben Software verwalten. Deshalb stellte sich die Frage nach der Kompatibilität verschiedener Literaturverwaltungsprogramme untereinander. Allerdings musste erkannt werden, dass sich Literaturdateien, die mit verschiedenen Programmen erstellt wurden, zwar über die Ex- und Import-Funktionen der Programme grundsätzlich zusammenführen lassen.
Informationsverluste lassen sich dabei jedoch nicht vermeiden. Die getesteten Programme sind also nicht
vollständig untereinander kompatibel.

Dass die Kompatibilität der jew. Programme von der Qualität der Datenausgabe und Verarbeitung von Austauschformaten sowie vom Funktionieren eingebauter Synchronisationsmechanismen abhängen, ist natürlich nicht neu. Es lohnt sich, dies wiederholt zu prüfen. Da ist der Beitrag definitiv lobenswert. Auf dem ersten Blick sind aus meiner Sicht jedoch sowohl Programmauswahl (ausschließliche Beschränkung auf proprietäre Software) , der Test und die gezogenen Schlüsse diskutabel. Beispielsweise erscheint mir ein Ex- und Import von Mendeley zu Mendeley via E-Mail sehr unsinnig, vor allem wenn parallel dazu ein BibTeX-Austausch („Brückenformat“) offenbar als keine richtige Ex- und Importfunktion verstanden wird. (Gilt nur direkte Datensynchronisation?)

Matti Stöhr

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Mendeley veröffentlicht Global Research Report

Ulrich Herb hat auf Scinoptica einen Beitrag zu Mendeleys erstem „Global Research Reports“ veröffentlicht:

„Der Global Research Report basiert im Wesentlichen auf internen Daten Mendeleys und wertet (selbstverständlich anonym) die nationale und institutionelle Herkunft der Nutzer sowie Informationen zu deren Dokumentnutzung aus.“

Nicht nur bibliometrische Daten werden präsentiert, sondern auch vergleichende Aussagen zur Nutzung wissenschaftlicher Literatur via Mendeleys Desktop-Client.

Jürgen Plieninger

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Qiqqa – der neue Stern am Literaturverwaltungshimmel?

Soweit ich es überblicken kann, wurde Qiqqa im deutschsprachigen Raum noch gar nicht wahrgenommen. Es ist Zeit dies zu ändern, denn ein intensiver Blick auf das proprietäre, aber kostenfreie Produkt scheint sich zu lohnen. Ein vierköpfiges (Doktoranden-)Qiqqa Logo (von der Programmwebsite)Team aus dem Umfeld der Cambridge University, hinter dem ein – eher zugeknöpfter – britischer Investor namens Quantisle Ltd. operiert, ist für die 2010 erstmals eingeführte Software verantwortlich. (Vgl.  für einen schnellen Überblick die Qiqqa-Seite in der engl. Wikipedia)

Sehr selbstbewusst – da preisgekrönt, wie man gleich auf der Programmstartseite erfährt – werden die Funktionalitäten des kombinierten Systems – zur Zt. Windows-Client mit sog. ergänzender Web-Library zur Synchronisation, plattformunabhängigem Zugriff sowie Organisation kollaborativer Literaturverwaltung – vorgestellt und mit den Markt-Konkurrenten verglichen.

Neben den Grundfunktionalitäten der Literaturverwaltung sind es vor allem Zusatzfunktionen und das gegenwärtige Geschäftsmodell, welche Qiqqa als Alternative zu den etablierteren Programmen interessant machen. Aus meiner Sicht sind das vor allem:

  • Integrierte  Brainstorming- und MindMapping-Funktion (Citavi lässt grüßen);
  • Umfangreiche Funktionen zur Arbeit  mit Volltexten (äquivalent zu Mendeley);
  • Die Erschließungsfunktionen, allen voran das Autotagging;
  • Unterstützung mobiler Geräte wie Smartphones und Tablets (noch ausschließlich Android) :
  • Kostenfreie Nutzung mit 200 MB freier Speicher für Ablage von Dokumenten bzw. Volltexten – danach vergleichsweise geringe, gestaffelte Gebühren  (günstiger als bei Zotero und Mendeley) – Gewisser Beigeschmack: Die Überschrift „Unlimited Storage“ ist gewissermaßen irreführend, suggeriert kostenfreien unbegrenzten Speicherplatz. Zudem sollte man wissen, das Amazon als Partner bei dem Angebot fungiert.

Diverse, standardmäßige Hinweise und Tools zum Einstieg und zur Benutzung stehen mit Screencasts sowie FAQ- und Hilfebereich bereit. (Brauchbare) umfangreichere, differenzierte Testberichte abseits tabellarischer Vergleiche habe ich im Zuge einer kurzen Recherche  hier und bei – lustiger Name –  University Ninja entdeckt, beide geschrieben während der Frühphase des Produkts. Eine weitere  Einschätzung jüngeren Datums  findet man aber u.a. auch hier.Noch etwas dünn das Ganze, da heißt es wohl Qiqqa selber auszuprobieren – und z.B in Form eines Gastbeitrags Stärken und Schwächen genauer zu beschreiben. 😉

In jedem Fall schön zu sehen, dass die Software in der Nutzung (schon) von einigen Bibliotheken unterstützt wird. So bietet die Metropolitan New York Library Council einen umfangreichen Qiqqa-LibGuide an, ebenso die Fondren Library der Rice University in Houston/Texas. (Vgl. hier) Neuigkeiten zum Programm dürfen freilich nicht in Cambridge, der Produkt-Heimat, fehlen. So informiert die  Balfour & Newton Library, Zweigbibliothek des universitären zoologischen Instituts, in deren Blog über die Verfügbarkeit das Android-Addons

Matti Stöhr

PS: Das höchst gewöhnungsbedürftige Logo kann für meinen Geschmack nur in einem Pub nach ein paar Pints entstanden sein, anders lässt sich das geflügelte Hirn nicht erklären.

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„Zotero 3.0 Is Here!“

Ganz frisch – und zwar gestern – wurde nach einer langen Betaphase (seit August 2011) nun das offizielle Erscheinen der stabilen Version 3.0 von Zotero verkündet. Für die Beta-User wie Martin Fenner ist das natürlich nichts Neues, aber man kann durchaus die Neuerungen wiederholen: Neben der Standalone-Variante, die eine Offline-Anwendung möglich macht, ist das genuine Firefox-Browserplugin über sogenannte Connectors nun auch mit Googles Chrome und dem Safari-Browser nutzbar.  Hinzu kommen eine „lang ersehnte“ Dublikaterkennung sowie ein überarbeitetes Plugin für Textverarbeitungsprogramme wie MS Word oder dem Open Office Writer.

Zotero zeigt sich damit zunehmend flexibler und zuverlässiger.

Matti Stöhr

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Mendeley kündigt „Institutional Edition“ an

Wie Mendeley gestern verkündete, wird es eine „Mendeley Institutional Edition“ geben. Dafür hat sich Mendeley mit dem im Bibliotheksbereich bekannten Subskriptionsdienstleister Swets zusammengetan. Die Liste der geplanten Features ist eine Mischung aus allerlei Dingen, die man im Grunde schon mit der bisherigen Version auf andere Weise lösen könnte („Have teachers set up course packs to direct students to important content“) und möglicherweise tatsächlich nützlichen Komponenten („Utilize link resolvers to facilitate speedy access paths to information“). An der kostenlosen Demo habe ich allerdings noch nicht teilgenommen und möchte mir daher noch kein endgültiges Urteil darüber erlauben, ob es bei der „Mendeley Institutional Edition“ wirklich um die Bedürfnisse der Institutionen, Bibliotheken und Benutzerschaft geht, oder nur um Monetarisierung.

Martin de la Iglesia

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Top 10 der bibliothekarischen Servicewebsites für Mendeley

Im aktuellen Mendeley Librarian Newsletter hat der Software-Hersteller seine Top 10 der LibGuides, der – ausschließlich amerikanischen – Bibliothekswebsites die sich vornehmlich der Dienstleistungen rund um Mendeley widmen, gekührt:

Another major accomplishment in 2011 was helping to make education material and other resources available at local libraries. To highlight our outreach efforts, we’d like to present our 10 favorite Mendeley Libguides for 2011.  
  1. New York Metro
  2. Princeton University
  3. Wake Forest University
  4. University of Illinois at Urbana-Chamapign
  5. University of Hawaii at Manoa
  6. Rice University
  7. Massachusetts Institute of Technology (MIT)
  8. Cambridge University
  9. University of Manitoba
  10. University of California, Berkeley

Diese Liste ist sicherlich geeignet zur ein oder anderen Anregung für ein äquivalentes Angebot deutscher Bibliotheken – als eine Alternative zu den etablierten Programmen Citavi und EndNote.  Auffällig jedenfalls  ist, dass die Mehrheit der genannten Bibliotheken umfangreiche Informationen zu gleich mehreren Programmen anbietet.

Update: Jetzt gehen auch endlich die Links, danke an Lambert für den Hinweis

Matti Stöhr

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