Literaturverwaltung

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Aktuelles – Analysen – Austausch zu Software und Services für die persönliche Literatur- und Wissensorganisation

Literaturverwaltung kompakt 8/2012

1. Softwarenachrichten

Mendeley veröffentlicht Global Research Report

Mendeley ist bekanntlich bei weitem nicht nur ein im Web wie auf dem Desktop nutzbares Literaturverwaltungssystem, sondern und vor allem ein wissenschaftliches Soziales Netzwerk und zwar ein recht erfolgreiches und viel genutztes. Das Erklimmen der Marke von 2 Millionen Nutzern wurde nun zum Anlass genommen einen „Global Research Report“ zu veröffentlichen, der vor allem zeigt, was Mendeley selbst  inzwischen aus eigenen Nutzungsstatistiken ableitet bzw. ableiten kann.  (Jürgen Plieninger – herzlich willkommen im Redaktionsteam! – wies bereits in einem separaten Post darauf hin.) Unter anderem werden direkt auf der Facebook-Seite von Mendeley einige Ergebnisse des Reports herausgegriffen, z.B. der Einfluss von Open Access, und in den Kommentaren diskutiert.

Qiqqa feiert Jubiläumsrelease

Qiqqa, eines der jüngeren Literaturverwaltungstools (siehe auch diese Kurzvorstellung), hat vor wenigen Wochen die Version v50 – die Zählung macht’s –  im Produktblog mit einigen interessanten neuen Features vorgestellt. Darunter finden sich sammlungsübergreifende Recherchemöglichkeiten, einen sogenannten BibTeX-Sniffer sowie Literaturempfehlungsmodi in Verknüpfung mit der Nutzung bzw. dem Aufbau von Mindmaps. Darüber hinaus wurde eine multilinguale OCR-Integration für die kommende Version angekündigt.

Bookends ist mobil

Der Dienst MacUpdate machte kürzlich auf  Sonny Softwares Bookends und deren neuen Version 11.3.3 aufmerksam. Bookends ist kompatibel mit den üblichen mobilen Endgeräten von Apple und ist möglicherweise eine interessante Alternative zu bekannteren (Mac-) Literaturverwaltungsprogrammen, vor allem da über die üblichen Verdächtigen (MS Word, Open Office Writer) hinaus, eine ganze Reihe von Textverarbeitungsapplikationen unterstützt werden.

Papers gehört nun zu Springer

Auf der Startseite von Papers ist es prominent vermerkt und am 5. November u.a. im Mekentosj Newsroom verkündet worden:

Papers is now officially part of Springer Science+Business media!

Man zeigt sich enthusiastisch und versichert:

The Mekentosj team will remain in charge of Papers, and continue to develop Papers for each of the platforms we currently support: Mac, PC, and iOS. We will continue to bring you updates, new features, and support. All with the same dedication and excitement you are used to getting from us.

Ob es Konsequenzen im Geschäftsmodell, insbesondere beim Preis, und den Nutzungsbedingungen geben wird, ist offensichtlich nicht intendiert oder abzusehen. (Vgl. die FAQ-Seite zum Sachverhalt). Die Entwicklung bleibt abzuwarten.

Wie geht es weiter mit Scholarz.net?

Scholarz.net ist nach eigener Aussage

the first integrated online software for scientific work. It enables single users or groups to gather ideas and organize and structure their knowledge. It offers reference management, collaboration, social knowledge and a research network. scholarz.net was developed during the interdisciplinary research project „Scientific Work in the Web 2.0“ at the University of Wuerzburg.

Im jüngsten Blogbeitrag von Anfang Oktober sorgt man sich jedoch um die Zukunft der Plattform und sucht nach Kooperationspartnern, man offeriert gar eine Nachfolge. Im Frühjahr 2011 hatte es einen umfangreichen Relaunch gegeben.

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Publikationsplattform CiteULike Gold

Seit letzter Woche gibt es eine Premiumversion des Literaturverwaltungssystems CiteULike namens CiteULike Gold (mal wieder via wisspub.net). Das Sensationellste der neuen kostenpflichtigen Features ist sicherlich „Publish attachments“: „Gold“-User können ihre hochgeladenen Dateien – also typischerweise PDF-Artikel – für die Allgemeinheit freigeben. Damit ist Mendeley nicht mehr das einzige Literaturverwaltungssystem, das Open-Access-Self-Archiving/-Publishing ermöglicht.

Martin de la Iglesia

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Literaturverwaltung „beyond the PDF“ – Ein Forschungsfeld für Bibliotheken?!

Lambert Heller rezipiert und diskutiert im neuesten Beitrag seines Weblogs Biblionik unter dem Titel Beyond the PDF, oder: Wege zum wissenschaftlichen Publizieren 2.0 und zur Bibliothek 2.0 die Thesen und Beiträge des kürzlich an der Universität San Diego durchgeführten, gleichnamigen Workshops. Angesichts der gegenwärtigen Publikationskultur bezeichnet Heller die  inhaltliche Ausrichtung der  Kernthemen, zum ersten die Weiterentwicklung originärer Web-Medien zu vollwertigen wissenschaftlichen Publikationswerkzeugen sowie zum zweiten die Erforschung des Publizierens mit dem Ziel der besseren Unterstützung wissenschaftlicher Autoren und ihrer Rezipienten im Web, als „von vornherein größenwahnsinnig“ und nicht so schnell durchsetzbar, teilt aber Überzeugung der Vorteile alternativ zu entwickelnder Publikationsworkflows:

“ Originäre Web-Werkzeuge und -Konzepte wie HTML, Wikis, Weblogs, Alternative Metriken etc. sind grundsätzlich besser dazu geeignet, die Potentiale des Webs für das wissenschaftliche Publizieren zu heben. Iterative und Mikro-Publikationen, Interaktion und Nachnutzbarkeit von Forschungsergebnissen, transparente und entwicklerfreundliche Werkzeuge seien hierzu nur als Stichworte genannt.

In Thematisierung der (Weiter-)Entwicklung von Autorenwerkzeugen spielt nicht zuletzt auch die Implementierung von Literaturverwaltungsfunktionen bzw. die Erstellung formatierter Literaturlisten eine zentrale Rolle. Lambert Heller führt aus, dass aufgrund des Fokusses auf die klassischen Desktop-Textverarbeitungsysteme bis dato kaum zufriedenstellende Lösungen vorhanden sind und innovative Ansätze jedoch abseits der offiziellen Softwarentwickler existieren:

Martin Fenner zeigt [vgl. dazu auch den Hinweis in diesem Blog], wie dieses Defizit mit Hilfe der Konzepte von WordPress behoben werden kann. Sein Plugin greift die ohnehin in WordPress vorhandene Linkverwaltung auf und integriert sich als Funktion zum Suchen und Einfügen vollwertiger Quellenangaben in den Blogeditor. Dieser Lösungsansatz ist pragmatisch und elegant. Ob RefWorks, Mendeley, Zotero, Citavi, EndNote Web & Co. irgendwann einmal WordPress-Plugins zur Integration mit der eigenen Online-Literaturliste herausbringen? (Vgl. die von unabhängigen Entwicklern bereitgestellten rudimentären WordPress Plugins für BibTeX, BibSonomy und CiteULike.)

So steht angesichts dieser ersten, unkoordiniert anmutenden Schritte zwangsläufig die Frage im Raum, ob und inwiefern Bibliotheken hier systematisch agieren und Mehrwerte für AutorInnen zur Unterstützung des Publizierens im Web über das PDF hinaus schaffen können.

Nachtrag: Ich habe unsäglicherweise versäumt, den unlängst erschienen ausführlichen Workshop-Bericht inkl. Vortragsfolien von Martin Fenner zu erwähnen.  Empfehlenswert, insbes. wegen der Diskussion eines neuen Publikationsformates: „ePub“!

Originäre Web-Werkzeuge und -Konzepte wie HTML, Wikis, Weblogs, Alternative Metriken etc. sind grundsätzlich besser dazu geeignet, die Potentiale des Webs für das wissenschaftliche Publizieren zu heben.

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