Literaturverwaltung

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Aktuelles – Analysen – Austausch zu Software und Services für die persönliche Literatur- und Wissensorganisation

Die Deutsche Digitale Bibliothek und Literaturverwaltung

Am 28.11.2012, dem vergangenen Mittwoch, ist die Deutsche Digitale Bibliothek in einer Betaversion (!) veröffentlicht worden:

Ziel der Deutschen Digitalen Bibliothek (DDB) ist es, jedermann über das Internet freien Zugang zum kulturellen und wissenschaftlichen Erbe Deutschlands zu eröffnen, also zu Millionen von Büchern, Archivalien, Bildern, Skulpturen, Musikstücken und anderen Tondokumenten, Filmen und Noten. Als zentrales nationales Portal soll die DDB perspektivisch die digitalen Angebote aller deutschen Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen miteinander vernetzen. Mit der DDB soll Deutschland seine Anschluss- und Wettbewerbsfähigkeit in Wissenschaft, Forschung und Bildung sichern, aber auch sein einzigartiges kulturelles Erbe und Wissen für jedermann komfortabel über einen zentralen Anlaufpunkt zugänglich machen. Durch die zentrale Zugänglichkeit, also indem an jedem PC-Arbeitsplatz mit Internetanschluss unabhängig von Ort und Zeit Zugang zur gesamten erforderlichen Information geschaffen wird, werden die Recherchemöglichkeiten in Forschung, Lehre und Wirtschaft grundlegend verbessert.

(vgl. die offizielle „Über uns-Seite“)

Mit einer einfachen Recherche im Biblioblogaggregator Plan3t.Info kann man einen Überblick zu den ersten (und noch folgenden), teils sehr kritischen Eindrücken –  fachlicher sowie durch diverse Hinweise in einzelnen Blogposts auch  journalistischer Art – gewinnen.

An dieser Stelle soll es nicht um konzeptionelle, darstellungsspezifische oder inhaltliche Fragen zur DDB gehen, sondern um den Aspekt der persönlichen, individuellen Organisation und Nachnutzung von Objektmetadaten für die Literaturverwaltung bzw. Zitation. Kurzum: Wird ein Datenex- bzw. -import für Literaturverwaltungsprogramme bereits in der DDB-Betaversion unterstützt? Wenn ja – inwiefern?

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Papers – außen hui, innen…

Die niederländische Firma Mekentosj erfreut Mac Nutzer seit Anfang diesen Jahres mit „Papers 2 – your personal library of research„. Das Design erinnert sehr an das iTunes Interface – wodurch die Navigation durch Papers zu einem intuitiven Spaziergang wird!  Die Herkunft aus dem Bio.-Med. Sektor ist für die IVS-BM ein nettes Schmankerl. Doch lassen wir uns nicht blenden von schickem Aussehen – denn wir wissen alle, worauf es wirklich ankommt 😉

Die Intention von Papers war es, ein iTunes für PDFs zu sein. Zu dem Zeitpunkt der Entwicklung war die Verwaltung von PDF besonders auf dem Mac nicht leicht mit anderen Systemen zu bewerkstelligen – weshalb sich die damaligen PhDler an die Programmierarbeit machten. Mittlerweile ist die Konkurrenz zwischen den Anbietern und ihren Produkten immer größer geworden – und man schaut auch gerne etwas voneinander ab. Papers 2 bietet mit „Magic Manuscripts“ ein Feature für (nach eigener Aussage alle!) Textverarbeitungsprogramme an, wodurch sich Zitate und Bibliographien einfach generieren lassen. Die Output Styles basieren aber auf dem gleichen Repository wie bei Mendeley und Zotero auf github und lassen sich nicht einfach von Hand anpassen (vgl. EndNotes CWYW). Auch eine Funktion zum Zusammenarbeiten mit anderen Wissenschaftlern wird angeboten: Papers Livfe (sieht komisch aus – ist aber so^^). Allerdings lässt sich darin weder nach Personen, Themen oder Artikeln suchen. Und es ist uns noch nie gelungen, andere Personen per Mail zu einer privaten Gruppe einzuladen; immer kam der Hinweis, man solle sich bitte Papers herunterladen (obwohl das Programm bereits installiert war). Und nun zum schwerwiegendsten Problem: die integrierte Suchmöglichkeit in Papers. Wie bei allen Literaturverwaltungssystem, die die direkte Recherche aus dem System in Datenbanken, Bibliothekskatalogen und Suchmaschinen bieten, ist diese sehr abgespeckt. Es gibt nicht alle Suchfelder, Thesauri werden unterschlagen und von der Ergebniszahl und weiteren Einschränkungsmöglichkeiten ganz zu schweigen. Dazu kommt aber noch, dass Papers 2 eine Metasuche über mehrere Repositorien gleichzeitig basteln lässt, z.B. „ich will Google Scholar und Web of Science gemeinsam mit demselben Begriff durchsuchen“ – dass dabei nichts qualitativ Wertvolles herauskommt, kann sich jeder denken… Und die Notlösung des Imports von Referenzen mittels Austauschformaten wie BibTex funktioniert leider auch nur mit Datenverlust.

In der neuen Version Papers for Windows ist diese Metasuche übrigens noch nicht möglich. Dafür werden die 25 eingebauten Repositories derart präsent in dem System angezeigt, dass man sich schwer nicht verleiten lassen kann, Scopus direkt dort zu starten und nicht den Umweg über das Original zu gehen. Die obligatorische Windowsversion hapert noch an einigen weiteren Stellen, wie z.B. der Highlightingfunktion oder der Synchronisation mit mobilen Geräten. Außerdem sieht sie weit nicht so stylisch aus wie auf dem Mac 😉

Unser Fazit: Organisation von PDFs (in Collections, Smart Collections und Subcollections) funktioniert gut & leicht! Alles andere – ist ausbaufähig.

Und das war auch das interessante Ergebnis unserer nicht repräsentativen Umfrage unter den 20 Teilnehmern VOR unserer letzten Schulung zu Papers: sie wollen das System primär um ihre Papers (Research Papers, Reviews etc.) zu organisieren und das Interface soll einfach zu bedienen sein. Wünsche erfüllt: Papers kann das wunderbar! 🙂

Jana Votteler

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1.000 Antworten auf die Frage: Literaturverwaltung — Was benutzen Sie, was brauchen Sie?

Vor drei Monaten war u.a. hier im Blog die Umfrage der TIB/UB Hannover zum Thema Literaturverwaltung angekündigt worden. Herausgekommen ist ein Einblick in die aktuellen Kenntnisse und Bedürfnisse von Literaturverwaltungs-Benutzern, der seinesgleichen sucht. Es sind nicht weniger als 1.000 Antworten eingegangen. Die Rohdaten der Antworten finden Sie hier; eine interaktive HTML-Seite, um ad hoc eigene Filtersets auszuprobieren, hier. Ich freue mich über jede Auswertung oder Darstellung der Daten durch interessierte Dritte!

In diesem Artikel will ich mich darauf beschränken, naheliegende Fragen zum Datenmaterial zu beantworten, sowie einige erste Hinweise auf interessante Zusammenhänge insbesondere zwischen Fächerzugehörigkeit und Literaturverwaltungs-Kenntnissen bzw. -Wünschen zu geben. Ich bitte um Fragen, Kritik und Ergänzungen.

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Citavi, Endnote, RefWorks, Zotero und Co. — Was benutzen Sie, was brauchen Sie?

Die TIB/UB Hannover hat gerade eine Umfrage zum Thema Literaturverwaltung gestartet. Bitte nehmt / nehmen Sie teil. Es ist nämlich gar nicht so leicht herauszufinden, wer welche Literaturverwaltung benutzt, welche Features geschätzt oder vermisst werden, und wie man die Leute (insbesondere aus Sicht einer Bibliothek) dabei am besten unterstützen kann.
Als Verfechter von Open Data werden wir alle Umfrageergebnisse natürlich frei zur Verfügung stellen. (U.a. als CSV-Datei.) Bei den Benutzerkonten der TIB/UB auf Facebook und Twitter wird von der Bekanntgabe der Ergebnisse zu erfahren sein, dort sollen die Ergebnisse natürlich auch mit der Community diskutiert werden. Und, versprochen: Alle wichtigen neuen Diskussionsstränge und Einsichten werden wir ganz zum Schluß in diesem Blog hier verlinken und zusammenfassen!
http://www.tib.uni-hannover.de/de/aktuelles/aktuell/newsdetail/article/citavi-endnote-zotero-und-co/1.html

Disclaimer: Ich bin Mitarbeiter der TIB/UB Hannover und Autor der Umfrage.

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„Werkzeuge zum Speichern und Wiederfinden gefundener Informationen“ – OA-Lehrbuchkapitel thematisiert u.a. das gegenwärtige Angebot von Literaturverwaltungssystemen

Redaktionskollege Lambert Heller hat unlängst in seinem Blog Biblionik auf seine (Co-)Autorenschaft beim Kapitel „Literatur und Information : Datenbanken, Fachliteratur, Literaturrecherche und -verwaltung“ aufmerksam gemacht, ausdrücklich betonend, dass es sich um eine Einführung für „Endnutzer“ handelt. Es gehört zum Werk „L3T : Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien“. Sowohl die Rezeption bzw. Lektüre des Kapitels als auch des gesamten Lehrbuches, ist aufgrund des Erscheinens als hybride Open Access Publikation  (das gedruckte Buch kommt im Mai heraus)  kostenfrei. Beachtenswert ist in diesem Zusammenhang das  Finanzierungsmodell mit dem Angebot von Kapitelpatenschaften. Wird dies Erfolg haben? Zu wünschen ist es!

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„Literaturverwaltung statt Zettelwirtschaft“ auf wissen.de

Soeben ist der vierte Teil der wissen.de-Reihe „Recherchieren wie die Profis“ meiner ZBW-Kollegin Nicole Krüger erschienen, der den schönen Titel „Literaturverwaltung statt Zettelwirtschaft – Ich hatte da doch mal einen Aufsatz!“ trägt. Ich finde die Idee ganz pfiffig, ein allgemeines Portal wie wissen.de zu nutzen, um über dieses Thema zu informieren. Allzu oft sind Informationen über Literaturverwaltung gut versteckt auf Bibliothekswebseiten untergebracht, wo man sie kaum findet. Die Kehrseite vom wissen.de-Ansatz ist natürlich, dass man sich auf diese Weise an ein allgemeines Publikum richtet. Folglich müssen solche Texte möglichst allgemein gehalten sein und dürfen keine vertiefte Erfahrung im wissenschaftlichen Arbeiten voraussetzen. Zur Einführung in die Welt der Literaturverwaltung taugen derartige Vorstöße jedoch allemal, so dass weitere bibliothekarische Aktivitäten in dieser Richtung begrüßenswert wären.

Martin de la Iglesia

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