Da der Münchener Vergleich von einschlägigen Literaturverwaltungsprogrammen vergleichsweise populär ist, ist es spannend zu erfahren, wie die jüngste, vor wenigen Wochen in diesem Post vorgestellte Aktualisierung eigentlich zustande gekommen ist. Für einen berichtenden Einblick haben wir an dieser Stelle dankenswerterweise die Initiatorin, Dorothea Lemke von der UB der TU München, gewinnen können. Es stellt sich heraus, dass der Vergleich mitnichten ein reines UB-Projekt war sondern in Kooperation einer Reihe von Beteiligten entstand…
Literaturverwaltungsprogramme im Vergleich – ein Werkstattbericht zur 3. Aktualisierung
von Dorothea Lemke
Ausgangslage
Wie kam es dazu, dass wir im Frühjahr 2012 an der TU München den Vergleich, der ursprünglich an der Uni Augsburg entstanden und im Juli 2009 veröffentlicht worden war, aktualisierten? Um ehrlich zu sein, weiß das keiner mehr genau.
Gewiss ist nur, dass der vorliegenden Vergleich, als ich an die Universitätsbibliothek der TUM wechselte und den Aufgabenbereich Literaturverwaltung übernahm, bei der Einarbeitung sehr hilfreich war. Schnell wurde aber auch deutlich, dass sich die berücksichtigten Programme seit Erstellung des Vergleiches insbesondere funktional deutlich weiterentwickelt hatten. In diesem Zusammenhang muss der Plan entstanden sein, den Vergleich zu aktualisieren.
Ich nahm also Kontakt zu den Autoren des Vergleiches auf, um die Erlaubnis für eine Überarbeitung einzuholen, und machte mich mit meiner Kollegin Petra Frommer ans Werk.
Umsetzung, Feedback & Korrektur der 1. Aktualisierung
Einen so detaillierten Vergleich zu aktualisieren, stellte sich schnell als sehr viel zeitaufwändiger heraus, als wir anfangs gedacht hatten. Ein großes Problem lag darin, dass wir die meisten Programme nicht selber aktiv nutzten. Teilweise hatten wir keine Lizenzen und mussten uns mit Probelizenzen durchschlagen. Außerdem waren wir keine LaTeX-Userinnen.
Nach der Veröffentlichung der ersten Aktualisierung hagelte es Lob, Dank und Kritik. Es war deutlich, dass der Vergleich insbesondere wegen seiner Detailliertheit auf reges Interesse stieß. Wir bekamen sogar eine Anfrage von einem Kollegen, der den Vergleich ins Französische übersetzen wollte, und suchten uns gleich noch einen Kollegen für eine Übersetzung ins Englische.
Es zeigte sich aber, dass uns genau diese Liebe fürs Detail auch zum Verhängnis wurde. Die meisten Kritikpunkte bezogen sich auf Einzelheiten. Es fehlte uns an Detailwissen, das man nur durch praktische Erfahrung mit einem Programm gewinnt. Ein weiterer Kritikpunkt war, dass die Kriterien für die Gesamtbewertung nicht transparent waren.
Wir mussten also noch einmal nacharbeiten. Wir gingen allen kritischen Anmerkungen nach und setzten uns z.T. auch mit den Anbietern der Programme in Verbindung, um letzte schwierige Punkte zu klären. Dabei stießen wir bisweilen auf Unverständnis z.B. darüber, dass wir eine Verlinkung zu Facebook nicht als Social-Software-Funktion akzeptierten.
Nach der 2. Aktualisierung war klar, dass wir die Arbeit am Vergleich in dieser Form nicht weiterführen konnten.
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Filed under: Services & Support, Kooperationen, Projektberichte, Softwarevergleiche, UB TU München
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