Literaturverwaltung

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Aktuelles – Analysen – Austausch zu Software und Services für die persönliche Literatur- und Wissensorganisation

Literaturverwaltung als Instrument zur Impact-Messung in total-Impact

Aus dem altmetrics-Umfeld ist neulich die Webseite total-Impact entstanden (plan3t.info berichtete). Dieses Tool soll helfen, den Impact von Publikationen zu bestimmen, und aggregiert dazu Kennzahlen aus einer Vielzahl von möglichen Quellen. Spannenderweise werden zu diesem Zweck auch die Literaturverwaltungssysteme Mendeley und CiteULike herangezogen, indem die Anzahl der readers bzw. bookmarks einer Publikation angezeigt wird. Die Aussage einer solchen Zahl ist natürlich eine ganz andere als die von Zitationskennzahlen wie dem Journal Impact Factor, gegen den sich altmetrics vorrangig richtet. Eine bibliometrische Betrachtung der Unterschiede und Gemeinsamkeiten dieser verschiedenen Herangehensweisen zur Impact-Messung wäre allemal wünschenswert.

Martin de la Iglesia

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Neue Bewertungs- und Kommentierfunktion bei BibSonomy

Über das offizielle BibSonomy Blog werden ständig irgendwelche Neuerungen bekanntgegeben, die zwar meist begrüßenswert sind, aber selten spektakulär genug für einen eigenen Literaturverwaltung-&-Bibliotheken-Blogpost. Vor einer Woche allerdings wurde dort ein neues Feature vorgestellt, das ich für erwähnenswert halte: Man kann nun jedes bookmark und jede publication mit bis zu 5 Sternen bewerten und optional zusätzlich kommentieren. (Strenggenommen unterscheidet BibSonomy zwischen reviews, die mit einer Bewertung verbunden sind, und comments ohne Bewertung.) Alle anderen BibSonomy-Nutzerinnen und -Nutzer sehen dann die durchschnittliche Bewertung und können alle Kommentare lesen (sofern man deren Sichtbarkeit nicht eingeschränkt hat).

So richtig viele Bewertungen und  Kommentare scheinen noch nicht abgegeben worden zu sein, und ein paar technische Kinderkrankheiten stören auch noch. Beispielsweise gibt es im Texteingabefeld anscheinend keinen automatischen Zeilenumbruch, und die Sternchenskala wird nicht bei allen Trefferlisten angezeigt. Trotzdem ist diese Bewertungs- und Kommentierfunktion ein Schritt in die richtige Richtung: Kollaboration und Vernetzung sind Kennzeichen und Stärken der offenen, webbasierten Systeme wie BibSonomy, und daher sollten diese Aspekte konsequent ausgebaut werden.

Martin de la Iglesia

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Social Media: A guide for researchers

Wie wisspub.net gestern berichtete, hat das britische Research Information Network jüngst eine Broschüre namens „Social Media: A guide for researchers“ veröffentlicht. Spannend bei derartigen Überblickstexten ist in unserem Zusammenhang natürlich immer, welche Rolle die Literaturverwaltung darin spielt. So wird BibSonomy im Abschnitt „Social bookmarking“ erwähnt (zusammen mit delicious und diigo, S. 25), während die Auswahl zum Thema „Social citation-sharing“ (S. 26) die Systeme CiteULike, Mendeley und Zotero umfasst (nicht jedoch z. B. Connotea).

Martin de la Iglesia

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Literaturverwaltung „beyond the PDF“ – Ein Forschungsfeld für Bibliotheken?!

Lambert Heller rezipiert und diskutiert im neuesten Beitrag seines Weblogs Biblionik unter dem Titel Beyond the PDF, oder: Wege zum wissenschaftlichen Publizieren 2.0 und zur Bibliothek 2.0 die Thesen und Beiträge des kürzlich an der Universität San Diego durchgeführten, gleichnamigen Workshops. Angesichts der gegenwärtigen Publikationskultur bezeichnet Heller die  inhaltliche Ausrichtung der  Kernthemen, zum ersten die Weiterentwicklung originärer Web-Medien zu vollwertigen wissenschaftlichen Publikationswerkzeugen sowie zum zweiten die Erforschung des Publizierens mit dem Ziel der besseren Unterstützung wissenschaftlicher Autoren und ihrer Rezipienten im Web, als „von vornherein größenwahnsinnig“ und nicht so schnell durchsetzbar, teilt aber Überzeugung der Vorteile alternativ zu entwickelnder Publikationsworkflows:

“ Originäre Web-Werkzeuge und -Konzepte wie HTML, Wikis, Weblogs, Alternative Metriken etc. sind grundsätzlich besser dazu geeignet, die Potentiale des Webs für das wissenschaftliche Publizieren zu heben. Iterative und Mikro-Publikationen, Interaktion und Nachnutzbarkeit von Forschungsergebnissen, transparente und entwicklerfreundliche Werkzeuge seien hierzu nur als Stichworte genannt.

In Thematisierung der (Weiter-)Entwicklung von Autorenwerkzeugen spielt nicht zuletzt auch die Implementierung von Literaturverwaltungsfunktionen bzw. die Erstellung formatierter Literaturlisten eine zentrale Rolle. Lambert Heller führt aus, dass aufgrund des Fokusses auf die klassischen Desktop-Textverarbeitungsysteme bis dato kaum zufriedenstellende Lösungen vorhanden sind und innovative Ansätze jedoch abseits der offiziellen Softwarentwickler existieren:

Martin Fenner zeigt [vgl. dazu auch den Hinweis in diesem Blog], wie dieses Defizit mit Hilfe der Konzepte von WordPress behoben werden kann. Sein Plugin greift die ohnehin in WordPress vorhandene Linkverwaltung auf und integriert sich als Funktion zum Suchen und Einfügen vollwertiger Quellenangaben in den Blogeditor. Dieser Lösungsansatz ist pragmatisch und elegant. Ob RefWorks, Mendeley, Zotero, Citavi, EndNote Web & Co. irgendwann einmal WordPress-Plugins zur Integration mit der eigenen Online-Literaturliste herausbringen? (Vgl. die von unabhängigen Entwicklern bereitgestellten rudimentären WordPress Plugins für BibTeX, BibSonomy und CiteULike.)

So steht angesichts dieser ersten, unkoordiniert anmutenden Schritte zwangsläufig die Frage im Raum, ob und inwiefern Bibliotheken hier systematisch agieren und Mehrwerte für AutorInnen zur Unterstützung des Publizierens im Web über das PDF hinaus schaffen können.

Nachtrag: Ich habe unsäglicherweise versäumt, den unlängst erschienen ausführlichen Workshop-Bericht inkl. Vortragsfolien von Martin Fenner zu erwähnen.  Empfehlenswert, insbes. wegen der Diskussion eines neuen Publikationsformates: „ePub“!

Originäre Web-Werkzeuge und -Konzepte wie HTML, Wikis, Weblogs, Alternative Metriken etc. sind grundsätzlich besser dazu geeignet, die Potentiale des Webs für das wissenschaftliche Publizieren zu heben.

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WordPress-Plugins zur Literaturverwaltung

Martin Fenner, seines  Zeichens Arzt und Krebsforscher an der Medizinischen Hochschule Hannover, ist, nicht zuletzt durch sein Blog Gobbledygook,  wahrlich kein Unbekannter auf dem Gebiet der Fachdiskussion um die Literaturverwaltung, Wissensorganisation und entsprechende Werkzeuge (siehe insbes.  seinen Softwarevergleich). Nun hat er bereits zwei Plugins für WordPress veröffentlicht, welche die Organisation von bibliographischen Daten in der Blogsoftware besser als die bis dato existierenden Zusatzapplikationen, unterstützen sollen:

1. BibTeX-Importer

There is currently no good solution to important references into the Links Manager, so I wrote a WordPress plugin to do just that. It took me two days, which says less about my skills, but more about the WordPress plugin architecture. Like all plugins hosted at WordPress.org, my BibTeX Importer plugin can be installed directly from within your WordPress installation in less than 5 minutes.The plugin takes any BibTeX file (BibTeX is one of the more common file formats for references, all good reference managers can export into that format) and imports it into the WordPress Links Manager. The plugin can also import a BibTex file via URL (e.g. http://www.citeulike.org/bibtex/user/mfenner).

Vgl. http://blogs.plos.org/mfenner/2010/12/28/wordpress-for-reference-management/

2. Link to Link-Plugin

Citations should be easy to use, wherever we need them. Even though he have a number of clever reference management tools, the process is still too complicated. What would really help is an easier format for references, and the best format I can think of is the ubiquitous internet link. I have written about links before, and I have spent the last few weeks to work on WordPress plugins to better handle links for scholarly works. Today I released the Link to Link plugin […]The Link to Link window in the WordPress editor should look familiar to users of traditional reference managers. You search for references and then insert them into the text. The references are stored in the WordPress Links Manager, and you can get them in there using the BibTeX Importer plugin I wrote two weeks ago. Both plugins are available from the WordPress plugins directory and can be installed directly from WordPress.

Vgl. http://blogs.plos.org/mfenner/2011/01/11/having-fun-with-citations-at-scienceonline2011/

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Diskussion über Literaturangaben in der Wikipedia

Was in der englischen Wikipedia eine Selbstverständlichkeit ist, die (Nach-)Formatierung bibliographischer Angaben in Verwendung einer Vorlage für Literaturzitate, nicht zuletzt zu deren individueller  Weiterverarbeitung  mit Literaturverwaltungssoftware, ist in  der deutschen Wikipedia umstritten.

Jürgen Fenn kommentiert:

Ein Wiki ist ein System, das auf einer Auszeichnungssprache beruht. Das sollte dann bitte auch für die bibliographischen Daten gelten, die in Wikipedia gesammelt werden. Es ist schon ärgerlich genug, daß Literaturangaben ohne Verwendung der Vorlage überhaupt im Projekt noch zugelassen werden. In der englischsprachigen Wikipedia gibt es umgekehrt Benutzer, die solche unformatierten Zitate aufspüren und nachformatieren. Niemand käme auf die Idee, deren Arbeit wieder rückgängig zu machen. Eine weitere Vereinfachung der Vorlage kann man sich kaum vorstellen. Würde sie wegfallen, wäre es ein Schritt zurück ins Web 1.0.

Vgl. http://schneeschmelze.wordpress.com/2011/01/10/zuruck-in-die-zukunft-die-diskussion-uber-literaturangaben-in-wikipedia/

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