Literaturverwaltung

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Aktuelles – Analysen – Austausch zu Software und Services für die persönliche Literatur- und Wissensorganisation

Literaturverwaltung kompakt 6/2013

1. Softwarenachrichten

Nun mit „Catalog Search“ – Mendeley Desktop 1.9  veröffentlicht

Der jüngste Release von Mendeley setzt den Schwerpunkt auf das neue Feature „Catalog Search“, der stark nachgefragten Möglichkeit auch über das Desktop Tool im Dokumentenrepository (Research Catalog) von Mendeley zu suchen und u.a. Open Access-Artikel direkt in die eigene Library zu importieren. Das Feature wurde in der Bezeichnung „Literature Search“ im Produktweblog am 8. Juli eingehend vorgestellt – inkl. einiger umgehenden kritischen Kommentare. Den Release Notes zur Version 1.9 sind ferner diverse Verbesserungen am PDF-Viewer, weitere vergleichsweise kleinere Optimierungen und wichtige Bugfixes zu entnehmen.  Die kurze Zeit später veröffentlichten Mendeley Desktop v1.9.1 und v1.9.2 enthalten ausschließlich weitere, ergänzende Fehlerkorrektoren. So sollen mit der v.1.9.2 beim Import einer Endnote XML Bibliothek die Dateianhänge nun korrekt mitberücksichtigt werden.

EndNote X7 für Mac / Update auf X7.01 für Windows

Nachdem die 17. Version von Endnote unlängst für Windows erschienen ist – vgl. dazu die Meldung im Post Literaturverwaltung kompakt 4/2013 – gibt sie es seit Ende Juli nun auch für die Apfel-Rechner. Genauere Informationen zu den Systemvoraussetzungen wie immer auf der EndNote-Website selbst oder beim Vertrieb Adept Scientific, welcher u.a. darüber informiert das nun ein Produkt-Key für beide Betriebssysteme gilt. Für den Einstieg in die Arbeit mit EndNote in Mac wurde vom Support beispielsweise ein einstündiges Trainingsvideo im dem Schwerpunkt auf Importszenarien zum veröffentlicht.

Citavi mit frischer Website inkl. aktualisiertem Materialienangebot

Nach dem Release von Citavi 4 wurde der Produktwebsite eine komplimentäre Frischzellenkur verpasst, die insbesondere bzgl. von Informationsmaterialien, Nutzungs- und Schulungshilfen interessant ist.  Neben den expliziten Webbereichen für Endnutzergruppen wie Studierende, Forschende und Unternehmen gibt es nun auch ein Bereich  „Citavi für Bibliotheken„. Dort finden sich etwa ein überarbeitetes Tutorial zur Einführung in das  wissenschaftliche Arbeiten mit Citavi 4 oder auch frische PowerPoint-Präsentationen (Langversion / Kurzversion) zur Nachnutzung in Schulungen.

Entwicklung von Docear Webtool zusammen mit Studenten der HTW Berlin fortgeschritten

Bereits am 12. Juli fand in Berlin an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW)  eine Präsentation des seit März in einer Alpha- / Preview-Version nutzbaren Docear WebTools  zur perspektivisch kollaborativen Erstellung von Mindmaps statt, an dessen Entwicklung Studierende maßgeblich beteiligt waren. Ein Hinweis im Produktblog informiert über die Präsentation der Masterstudierende und bringt das Tool gleichzeitig, das derzeit vor allem Viewer-Funktionalitäten hat, wieder in Erinnerung.

Kurz vor Release – Paperpile

In naher Zukunft wird es mit Paperpile ein neues (kostenpflichtiges) Tool zur webbasierten Literaturverwaltung bzw. Management von Volltexten geben. Paperpile ist ein 2012 gegründetes österreichisches Startup-Projekt dreier Bioinformatiker,  das laut Eigenaussage als explizite Extension für Googles Browser Chrome schwerpunktmäßig  auf die Einbindung von Google-Applikationen – z.B. Google Docs für die Manuskripterstellung inkl. Zitieren – in Technik und Workflow setzt:

The goal of Paperpile is to radically simplify the workflow of collecting, managing and writing papers. At every step, Paperpile aims to provide a „just works“ solution that eliminates any unnecessary complexity. As a result, Paperpile offers unique features like one-click PDF downloads, transparent syncing to cloud services, and tight integration with Chrome and Google Apps.

Derzeit noch im Private Beta-Status, soll Paperpile voraussichtlich noch in diesem Monat für akademische Nutzer zum Einstiegspreis von $29/Jahr erstmals allgemein nutzbar sein.

Citelighter Clipboard in Google Docs integriert

Wo Google Docs soeben Erwähnung fand und es bis dato in keinem Post berücksichtigt wurde: Auch Citelighter bietet mit Clipboard bereits seit Ende Mai ein – separat für einen Monatsbetrag von $3 zu abonnierendes und damit nicht zwangsläufig mit Citelighter Pro zusammenhängendes – Feature zur Publikationserstellung in Google Docs an. Im Blogpost zum Feature wird es mit Verweis auf ein Einführungsvideo kurz vorgestellt.

2. Communitynachrichten

Review Firefox-Plugin „Pubmed2EndNote“

Seit Mai existiert die Version 2.0 des Firefox-Plugins „Pubmed2EndNote„, welches es ermöglicht recherchierte  Literaturnachweise aus PubMed direkt per Button-Klick in das Literaturverwaltungsprogramm zu überführen. Katrin Siebler, Heidelberger Medizinbibliothekarin, hat es getestet und stellt die Funktionsweise des Plugins Ende Juni in ihrem Blog Corvus Corax Medicinalis vor, nicht ohne sich abschließend kritisch über den tatsächlichen Nutzen zu äußern.

Empfehlenswerte WordPress-Plugins

Sascha Förster, seines Zeichens Mitarbeiter der Max Weber Stiftung und u.a. für das Blogportal de.hypothesis.org zuständig, präsentiert in seinem persönlichen Netztagebuch „7 nützliche WordPress-Plugins für Wissenschaftler„. Er würdigt darin mit Zotpress und ScholarPress Coins ausdrücklich die Möglichkeiten der Zusammenarbeit von Zotero mit WordPress.

colwiz und Mathematik

Der schwedische Mathematiker Andreas Holmstrom begründet in seinem Blog kurz und bündig warum er colwiz für sein Fach besonders geeignet hält.

„Citeproc YAML for bibliographies“

Eine Alternative zu BibTeX, RIS und Co.? Martin Fenner, der inzwischen sein überaus lesenswertes, der Zukunft des wissenschaftlichen Publizierens gewidmetes Weblog Gobbledygook mit Github realisiert, stellt einige Gedanken zur Nutzung von Citeproc YAML zur Zitation bzw. der Erstellung von Literaturlisten zur Diskussion – u.a. in enger Verbindung mit der in einem separaten Post näher thematisierten Citation Style Language (CSL).

3. Servicenachrichten

Aktualisierte Softwarevergleiche

Das der populäre Literaturverwaltungsvergleich der UB TU München seit Anfang Juli in einer dritten aktualisierten Version vorliegt, in der zusätzlich auch Papers und Docear berücksichtigt wurden, ist aufmerksamen Leserinnen und Lesern dieses Blogs spätestens seit dem Werkstattbericht von Dorothea Lemke bekannt. Faktisch zeitgleich hat aber auch die SLUB Dresden ihr Vergleichsangebot überarbeitet – u.a. in Berücksichtigung der Transformation von EndNote Web zu EndNote Basic.

Deutlich erweiterte Zitierstilauswahl im OPAC der UB Bielefeld

Der „Katalog.plus“ der Universitätsbibliothek Bielefeld, eine Eigenentwicklung auf Grundlage des OPACs der Uni Heidelberg, bietet seit Anfang Juli den Nutzerinnen und Nutzern die Möglichkeit einzelne Treffer formatiert in Auswahl mehrerer hundert unterschiedlich Zitierstilvarianten auszugeben. Möglich macht es die Einbindubg der Citation Style Language (CSL). Beispiel: http://katalogplus.ub.uni-bielefeld.de/title/2156194.

Mensa-Roadshows zu Literaturverwaltungsprogrammen in Heidelberg

Mit zwei Informationsveranstaltungen in Mensen unter dem Motto „Mehr Zeit zum Grillen!“ hat sich die UB Heidelberg eine in deren Weblog bekannt gemachte und so ungewöhnliche wie sympathische Juli-Aktion einfallen lassen, um über Literaturverwaltungstools und das entsprechende Unterstützungsangebot der Bibliothek zu informieren.

Mendeley Institutional Edition an der ETH Zürich

Die Bibliothek der ETH Zürich hat kürzlich – offenbar als eine der ersten Bibliotheken im deutschsprachigen Raum (?) – die Mendeley Institutional Edition lizensiert und setzt damit in ihren Services für Literaturverwaltung neben der Unterstützung von EndNote und Citavi einen Schwerpunkt auf Mendeley.  Zur Inanspruchnahme der durch die Lizensierung ermöglichten Vorteile – u.a.  unbegrenzter Gruppenspeicherplatz für Volltexte – ist der Beitritt zur ETH Zürich Institutional Group obligatorisch.

Videotutorials zur Nutzung von BibSonomy

Das Praxisbüro des Fachbereichs 11 Human- und Gesundheitswissenschaften der Universität Bremen empfiehlt BibSonomy für die Literaturverwaltung.  Selbiges hat inzwischen zwei einführende Screencasts zum Webtool via Youtube bereitgestellt, was auch im BibSonomy-Weblog Erwähnung fand. Das eine Videotutorial vermittelt die ersten Schritte in der Nutzung von BibSonomy mit Schwerpunkt auf Import von Weblinks und bibliographischer Daten sowie deren Ausgabe in Literaturlisten. Zudem wird Zotero als Alternative vorgestellt. Das andere Videotutorial zeigt, wie die gespeicherten Weblinks und Literaturreferenzen in BibSonomy unter Nutzung von Tags wiedergefunden werden können. Der Service wurde von Michael Hohlfeld im TIB|Blog aufgegriffen – u.a. mit Hinweisen auf Hilfen und diverse Werkzeuge bzw. Plugins, die es ermöglichen über den BibSonomy mit anderen Literaturverwaltungsprogrammen zu nutzen. Es wird im Post auch daran erinnert, dass BibSonomy via Bookmarklets in Firefox und Googles Chrome integriert werden kann und auch ein WordPress-Plugin zur Verfügung steht.

Ein IK-Werkzeugkasten der Hochschule Luzern

Um die Informationskompetenz der Institutionsangehörigen zu fördern, pflegt die Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern ein Weblog namens „Werkzeugkasten zum Umgang mit Informatonen„. Bezogen auf die Literaturverwaltung sind bis dato Beiträge zu Citavi und Zotero, hier unter anderem mit Bezug auf  von infoclio.ch erstellte Zitierstile, erschienen. Aber auch die Metaebene kommt nicht zu kurz. So wurde bereits im Mai der prinzipielle Nutzen von Literaturverwaltungsprogrammen thematisiert, Im Beitrag wird abschließend ausdrücklich auf ein lesenswertes, ausführliches Dokument zu den Einsatzszenarien mit konkrekten Produktempfehlungen hingewiesen, welches von der E-Learning Koordination der Philosophischen Fakultät an der Universität Zürich erstellt wurde. Übrigens: Zur Literaturrecherche und -verwaltung startet an der Hochschule am 18. September mit einem Angebot zum Programmvergleich eine wöchentliche Veranstaltungsreihe – inkl. der Veröffentlichung von Präsentationsfolien und Materialien.

Anregungen zu Grundprinzipien von IK-Schulungskonzepten

Was ist letztendlich das Ziel von Schulungen zur Informationskompetenz? Dörte Böhner plädiert in einem Beitrag auf bibliothekarisch.de  für eine Förderung von Fähigkeiten und Fertigkeiten, statt einer einzelne Produkt- bzw. Toolfunktionen zu schulen. Insbesondere bezogen auf Literaturverwaltungsprogramme hieße das bei der Vorstellung und Erprobung von dezidierten Produkten allgemeintypische Aspekte im Kontext des wissenschaftlichen Arbeitsprozesses herauszuarbeiten und hervorzuheben,

4. Literaturtipp

Passend zur vom 16. bis 18.09.2013 stattfindenden AGMB-Tagung in Berlin:

Glassman, N. R., & Sorensen, K. (2013). Mobile MEDLINE. Journal of Electronic Resources in Medical Libraries, 10(3), 151–161. doi:10.1080/15424065.2013.819733 .

Abstract: Since the early days of personal digital assistants and wireless technologies, programmers and librarians have been exploring ways to access PubMed. Searching and viewing abstracts on a mobile device require different features than searching from a desktop computer. Mobile access to PubMed is available in several formats, including mobile-optimized websites, MEDLINE-specific apps, mobile citation managers, and journal browser apps. Each of these mobile resources sports its own unique features. Users must try them out and decide which best fit their needs.

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