Es ist keine Woche her: Am 12. und 13. April (Freitag und Samstag) fand im Fakultätsgebäude Fachbereich Wirtschaftswissenschaften (WiSo) der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) das nunmehr sechste BibCamp statt – DIE bibliothekarische Unkonferenz (vgl. zum Prinzip und zur Geschichte den einschlägigen Wikipedia-Artikel). Es war eine fantastisch und sehr professionell organisierte, themenvielfältige, intensive, konstruktive und zugleich entspannte Veranstaltung. Natürlich wurde währenddessen und wird auch noch nach dem BibCamp ausgiebig unter dem Hashtag #bib6 getwittert. Außerdem gibt es unlängst eine Reihe von Camp-Berichten in Weblogs & Co., die bequem in einer von Dörte Böhner dankenswert kontinuierlich aktualisierten Übersicht bei bibliothekarisch.de zu finden sind.
Für das eigentliche Programm, welches wie immer ad hoc im Plenum durch unkompliziertem Sessionvorschlag, Abstimmung und interesseabhängiger Raumverteilung festgelegt wurde, und dessen rezipierender oder aktiver Nachbereitun,g ist vor allem aber das BibCamp-Wiki und die darin befindliche – teilweise noch ausstehende – Dokumentation über das Sessiongrid maßgeblich. In diesem ist auf dem ersten Blick unschwer erkennbar, dass das Thema bzw. der Begriff Literaturverwaltung gleich in drei Sessiontiteln zu finden ist. Aber auch in einigen anderen Sessions gab es enge Berührungspunkte und Literaturverwaltung respektive entsprechend einschlägige Software wurde konkret in diversen Kontexten angesprochen. Insgesamt fanden die Diskussionen zum Thema zwar rein quantitativ mit durchschnittlich zehn Beteiligten im Vergleich keinen großen Zuspruch. Das war jedoch beileibe nicht negativ. Es entwickelten sich vielmehr sehr rege und abwechslungsreiche Gespräche in Thematisierung der unterschiedlichsten Aspekte aus dem Spektrum Literaturverwaltungssoftware und deren Handhabung sowie entsprechende Serviceleistungen. In größerer Zusammensetzung wäre das in diese Qualität vielleicht nicht möglich gewesen. Nun ins Detail:
Von der Freitagsagenda ist vor allem die bereits sehr gut dokumentierte Session „Citavi-Schulungen“ zu erwähnen. Sie wurde von Patrick Hilt, Mitarbeiter bei der Firma hinter dem zweifelsohne sehr populären Programm Citavi – Swiss Academic Software, angeboten und moderiert. Die Diskussion wurde von ihm mit persönlichen aktuellen Workshop- und Supporterfahrungen eingeleitet, verbunden mit seinen vergangenen Aktivitäten als Schulungsmitarbeiter beim hessisischen Bibliotheksverbund hebis und als freier Trainer für Citavi. Daraufhin gab es einen lebhaften Austausch von Meinungen, Ideen und Best-Practice-Erfahrungen für erfolgreiche, zielgruppenbezogene Literaturverwaltungsschulungen, die man freilich nicht allein auf Citavi anwenden kann und sollte. Besonders der Ansatz, den die SUB Göttingen seit kurzem mit einer außerordentlichen Schwerpunktlegung auf (Inter)-Aktivität der SchulungsteilnehmerInnen verfolgt, stieß auf großen Anklang. Hierzu soll es ggf. in naher Zukunft auch mehr veröffentlichte Informationen geben …
Bereits im davor liegenden Programmslot, nämlich in der Session „Wissenschaftliche Soziale Netzwerke – Nutzen, Chancen, Risiken“ – vorgeschlagen und moderiert von mir, Matti Stöhr, spielte der Aspekt Literaturverwaltung eine Rolle. Unter anderem anhand der Startups ResearchGate und Mendeley, letztere eine aufgrund der kürzlichen Übernahme durch den Verlag Elsevier derzeit stark diskutierte Plattform, wurde kollaborative Literaturarbeit, das Teilen von Artikeln bzw. Papern und insbesondere die möglichen Einfluss und Konsequenzen auf Bibliotheken, BibliothekarInnen und deren Serviceaktivitäten lebhaft diskutiert.
Diese Sessiondiskussion wurde in weiten Teilen von Felix Lohmeier von der SLUB Dresden bei „seinem“ Themenschwerpunkt „Campus Communities“ aufgegriffen. Dies bot sich vor allem bezüglich der kontrovers diskutierten Fragen nach dem (vertretbarem) Aufwand , funktionalem wie kommunikativem Nutzen und Zielgruppenproblematik hinsichtlich der Einführung und Etablierung von campusbezogenen Portalen an. Ansätze und Anknüpfungspunkte sind hier vor allem bei Forschungsinformationssystemen besprochen worden.
Der Samstag war zum Thema Literaturverwaltung nicht weniger fruchtbringend und spannend. Da aber u.a. anderem auch ich noch (m)einen aktiven Beitrag zur konkreten Dokumentation – nicht zuletzt bzgl. der Session zu Literaturverwaltungsservices von bzw. in Bibliotheken – leisten muss und will, heißt es an dieser Stelle vertröstend: Fortsetzung folgt …
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